amseln

die weiße amsel

Foto: Benedikt Kirsch
Foto: Benedikt Kirsch

Die weiße Amsel am Nord-Aueweiher ist unter Ornithologen eine kleine Berühmtheit und Seltenheit. Doch was ist bei diesem Exemplar anders? Bei diesem Tier handelt es sich um ein Männchen (erkennbar am gelben Schnabel). Das heißt, es müsste eigentlich ein rein schwarzes Gefieder aufweisen. Doch bei diesem Tier sind weite Teile um den Kopf und um die Beine herum schneeweiß und mittig ist es hellbraun gefiedert. Dieses Phänomen wird in der Biologie als Leuzismus beschrieben. Doch was ist das genau? Es handelt sich hierbei um einen Gendefekt, eine sogenannte Defektmutation, die dafür sorgt, dass die Federn partiell weiß sind und die Haut darunter rosa ist. In der Haut fehlen die Melanozyten, also die Zellen, die für die Farbstoffbildung beispielsweise für die Federpigmentierung verantwortlich sind. Im Gegensatz dazu liegen beim Albinismus diese Zellen vor, können aber generell keinen Farbstoff produzieren. Eine Albinoamsel wäre also komplett weiß und hätte rote/rosa Augen und einen ebenso gefärbten Schnabel.

 

Ist dieses Tier durch diesen Gendefekt eingeschränkt? Im Großen und Ganzen kann dieses Tier ein ganz normales Amselleben führen. Allerdings sind leuzistische Tiere wie dieses hier meist deutlich scheuer und vorsichtiger als Artgenossen, da sie vor Beutegreifern wie Greifvögeln, Katzen oder Hunden deutlich schlechter getarnt sind.

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